Geschichte und Ursprung des Tai Chi Chuan
Legende zur Entstehung von Tai Chi
Wer der Begründer des Tai Chi Chuan (andere Schreibweise Taijiquan) war oder wann genau es entstand, darüber gehen die Meinungen auseinander. Schenkt man einer schönen Überlieferung Glauben, so war es ein taoistischer Eremit mit Namen Chang San Feng, der im 12. Jahrhundert das Tai Chi Chuan entwickelte, nachdem er den Kampf zwischen einer Schlange und einem Kranich beobachtet hatte.
Die Schlange, ständig in Bewegung, wich dabei den Angriffen des Kranichs immer wieder geschickt aus und griff selbst die ungeschützten Stellen des Vogels an. Dieser musste nach seinen jeweiligen Angriffsbewegungen stets aufs neue ausholen und so war die Schlange mit ihren fließenden Bewegungen dem Kranich überlegen und gewann schließlich den Kampf.
In einem klassischen Text über das Tai Chi Chuan von Chang San Feng heißt es treffend: "In jeder Bewegung muss der ganze Körper leicht und beweglich sein und alle seine Teile miteinander verbunden wie Perlen auf einer Schnur.Geschichte & Philosophie
Ursprung im Taoismus
Unter Taoismus verstehen wir eine Energiewissenschaft (keine Religion) die vor mehreren tausend Jahren in China ihren Ursprung hat. Die Taoisten waren Menschen, die es verstanden die Natur, den Kosmos und den eigenen Körper genaustens zu studieren. Auf Basis dieser Beobachtungen entwickelten sie eine Lebenseinstellung und Lebensweise, die es dem Menschen ermöglicht innere Harmonie, Gesundheit, köpererliche und mentale Stärke zu entwickeln.
Der Mensch wird in diesem System immer als Einheit gesehen,
d.h. emotionale Probleme (Stress, zuviele Sorgen etc.) wirken nicht nur psychisch belastend, sondern schwächen auch den Körper des Menschen. Um ein
langes und erfülltes Leben zu geniessen ist es wichtig auf der körperlichen,
geistig/mentalen, emotionalen, energetischen und spirituellen Ebene zu arbeiten.
Letzenendes beeinflussen diese Ebenen sich gegenseitig.
Damit der Mensch im Einklang mit sich und seiner Umwelt leben kann, ist es sinnvoll all diese Bereiche zu kultivieren. Aus diesen Gedanken entstanden mit der Zeit Übungspraktiken zur Selbstheilung und Kultivierung. Tai Chi Chuan, Qi Gong und taoistische Meditation sind drei große Eckpfeiler der taoistischen Lebenspflege.
Einen ganz entscheidenden Einfluss auf das Tai Chi hat auch die Yin-Yang-Lehre.
Dazu später mehr.